
Schon seit zweieinhalb Monaten sind wir in den Philippinen und bereiten uns wieder einmal auf eine längere Inlandreise vor. Diesmal geht es von Banaue nach Donsol. Doch diese Reise ist eine spezielle.
Weshalb?! Das erfährst du beim Weiterlesen….
Nachdem wir alle unsere Sachen gepackt haben, gehen wir noch auf eine dreistündige Wanderung zu den Hapao Hot Springs, denn unser Bus startet erst um 17 Uhr.
Wieder zurück in Banaue, dem Ort, an dem wir gerade «zuhause» sind, geniessen wir ein wunderbares Mittagessen, ziehen uns um und tätigen die letzten Vorbereitungen für die lange Reise.
Kurz darauf laufen wir Richtung Bushaltestelle. Kaum an der Haltestelle angekommen, fängt es an zu regnen. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern wie aus Kübeln, Hagel inklusive.
Uff, was für ein Glück, dass wir gerade noch unter einem Dach Schutz finden.
Das beginnt schon mal gut!
Als unser Bus ankommt – mit einer halben Stunde Verspätung - verstauen wir unser Gepäck und machen es uns auf den Sitzen bequem. Während der geplanten Fahrt von acht Stunden ruhen wir uns entweder aus, schlafen sitzend oder lesen auf unseren Tolino’s (digitale Lesegeräte).
Nach einer spektakulären und wilden Busfahrt mit Überholungsmanövern an den haarsträubendsten Stellen wie Aussenkurven oder engen Passagen, abrupten Bremsmanövern, engem Auffahren auf das vordere Fahrzeug, sind wir erleichtert, dass wir gesund und ohne Unfall in Manila angekommen sind.
Dies nach zehn, anstatt acht Stunden Bus fahren, morgens um 03:00 Uhr. Super!
Zeit für Erholung gibt es keine, denn unser Inlandflug geht in zwei Stunden, um 05:00 Uhr.
Darum jetzt möglichst schnell und auf direktem Weg mit dem Taxi durch Manila Richtung Flughafen und direkt ins Gedränge beim Flughafen. Kurzer Überblick verschaffen und bei einer langen Warteschlage des Check-In-Schalters anstehen.
Um 03:45 Uhr stehen wir vor dem Schalter und können das Gepäck abgeben.
Schock!
Nein, doch nicht. Wir können unsere Yogamatten nur mitnehmen, wenn wir sie entweder ins Handgepäck oder im Rucksack verstauen. Nachdem wir das geregelt haben, gehen wir Richtung Gepäckkontrolle.
Stop!
Wir werden angehalten von einer Flughafenbeamtin. Sie verlangt, dass ich das Skateboard als Gepäckstück aufgebe und nicht im Handgepäck mitführe.
Schock! Absolut!
Das bedeutet wieder am Schalter anstehen und das Skateboard als Gepäck aufgeben. Die nette Dame am Gepäckschalter meint, dass wir das Skate so nicht aufgeben können. Wir müssen es in Plastik einpacken.
Sergio rennt so schnell als möglich zum Einpackort und lässt das Skate mit Plastik einwickeln. Wieder am Schalter – mittlerweile ist es 04:30 Uhr - meint die immer noch nette Dame, dass keine Gepäckstücke mehr für unseren Flug in Empfang genommen werden können.
Mist!
«Was können wir denn machen?», fragt Sergio. Und sie meint ganz einfach: «Entweder den Flug verpassen oder das Skateboard hierlassen!». Es hilft gar nichts, wir müssen schweren Herzens Pepe’s Skate da lassen und ohne weiterreisen. Sniff…
Blick auf die Uhr. WAS! Schon 4:40 Uhr! Verdammt, unser Flug startet um 5:00 Uhr.
Schnell in die Gepäckkontrolle.
«Gäll Sergio du häsch dis Sackmesser im Gepäck versorgt?», fragt Lou und die Antwort lautet: «Schiesse, nei, hani voll vergässä. Ich schiäbs ächlei undärä, viellicht xseht er’s ja nüd, so fruäh am Morgä». Leider ohne Erfolg. Die Handgepäck-Kontrolle hat es bemerkt und es wird ebenfalls konfisziert. Schon das zweite Lieblings-Gadget, dass wir in Manila lassen müssen. Das Kinder-Sackmesser von Ruth hat niemand bemerkt…
Aber wir haben ein anderes Problem, denn die Zeit drängt. Während wir zum Gate rennen, werden wir bereits als «Last-Boarding-Call» aufgerufen. Wir hören, wie unsere Namen im Lautsprecher ertönen.
Endlich geschafft, wir stehen vor unserem Gate und strecken glücklich unsere Boardingkarten entgegen.
Doch, oh Schreck, wir können nicht weiter!
«Face-Mask?» fragt der Mitarbeiter. «Scheisse!», ruft Ruth, «die habe ich im Rucksack, den wir aufgegeben haben!» Nach einem kurzen Fluch, den ich hier nicht genauer erwähne, rennt Ruth zum Laden, um welche zu kaufen.
In der Zwischenzeit hat uns eine fremde Frau, die unseren ganzen Stress und die Verspätung gesehen hat, fünf von ihren gegeben. Ich renne schnell zu Ruth und hole sie zurück.
Mittlerweile ist es fünf vor fünf. Wir können in den Bus – komischerweise ist er ganz leer – der uns zum Flugzeug bringt. Wir steigen als allerletzte in das volle und wartende Flugzeug.
Jetzt können wir uns ganz dem wunderschönen Sonnenaufgang widmen.
Geschafft!
Diese Hektik nach bereits 12 Stunden Reisen, hätten wir nicht gebraucht.
Aber jetzt kommt sicher alles gut…
Nach einer weiteren Stunde landen wir dann in Legazpi Airport und holen unser Gepäck auf dem Förderband ab.
Alle, ausser Lou und Uma.
Denn ihr Gepäck ist nicht angekommen. Wie sich später herausstellt, ist es in Manila geblieben.
Auch das noch!
Es hat irgendein Problem beim Verladen gegeben, denn es warten ein halbes Dutzend weitere Personen auf ihr Gepäck.
Das bedeutet: Formulare ausfüllen – Abklärungen abwarten und dann nach einer weiteren Stunde dürfen wir weiterreisen.
Jetzt fehlt nur noch eine weitere Stunde mit einem Van, bis wir in Donsol sind – halt ohne Lou und Umas Gepäck.
Zum Glück sind die Rucksäcke nicht mit einem anderen Flugzeug irgendwohin gereist. Und so konnte die Fluggesellschaft das Gepäck rund 5 Stunden später zu unserem Unterkunftsort nachliefern.
Nach einer aufregenden und haareraufenden, 15-stündigen Reise geniessen wir jetzt vier, hoffentlich ruhigere Tage in Donsol.
Ende gut – alles gut! 😉
Gastbeitrag von Pepe