Blinker rein – langsames einfügen auf die Strasse und: Stopp.
Stopp! Hupp-Hupp - langsames Fahren – Spurwechsel – Hupp-Hupp – Stopp, Hupp-Hupp und so weiter…
… und zwar "fahren" wir so ungefähr 90 Minuten!
Das Positive an der ganzen Sache: Unser Van hat eine effektive Klimaanlage. So gut, dass wir bereits nach kurzer Zeit unsere Pullover anziehen müssen und den Chauffeur beten, die Anlage ein bisschen wärmer zu stellen.
An modernen Wolkenkratzern vorbei, die neben halbverfallenen Blechhütten stehen, grosse farbig-leuchtende Werbeplakate, Strassenküchen, Fast-Food. Unglaublich die Gegensätze in dieser Stadt.
Tuk-Tuk, Trycicles (Motorräder mit Seitenwagen), Radfahrer, Lastwagen mit Menschen auf der Ladebrücke… alles ist auf der Strasse unterwegs und irgendwie klappt es und fügt sich alles ineinander ein.
Auch hier geht es ohne Aggression und Gehässigkeiten zu und her. Das Hupen ist mehr als Zeichen «Hey da bin ich – oder hey Achtung ich komme und überhole dich» zu verstehen und nicht wie bei uns, wenn irgendjemand etwas falsch macht.
Einmal aus der Stadt, geht alles relativ schnell. Einmal nach links abbiegen und wieder nach rechts - so fühlt es sich zumindest an und dann waren wir auch schon auf der Autobahn.
Die Autobahnen kann man nicht vergleichen zu unseren in der Schweiz, denn die Strassen sind sehr holperig und uneben. Aber unserer Fahrer hat das sehr gut im Griff.
Kaum auf der Autobahn, rückt die riesige Stadt in den Hintergrund und vorne wird es im Nu grün. Von hohen und massiven Gebäuden ist weit und breit nichts mehr zu sehen, sondern grün - vorwiegend Reisfelder und einfache Behausungen.
Mit dem Bestaunen von Kokosnussbäumen und auf der Suche nach Papaya-Bäumen, fahren wir durch viele kleine sandige Dörfer, Felder immer weiter Richtung unserem Ziel.
Ruth inspiriert die schön farbig gestalteten Schulen und sie kommt nicht mehr aus dem Staunen heraus. Ihre Frage hat aber schon Berechtigung: «Weshalb sind bei uns die Schulhäuser so eintönig – und alles ist geputzt und wirkt so monoton?»
Wir Kinder fragen uns eher, auf welcher Seite wohl das Meer liegt, denn wir haben die Orientierung komplett verloren. Die vielen Kurven, das Auf- und Abfahren der Hügel haben uns durcheinandergebracht. Aber es ist eindrücklich, alles so zu sehen.
Es sind sehr viele Eindrücke.
Obwohl wir schon über 6 Stunden unterwegs sind, ist die Zeit im Nu verflogen. Mit Schlafen, Lesen, aus dem Fenster schauen… Plötzlich meinte der Chauffeur: «In zehn Minuten sind wir da!»
Und wo ist das Meer?
Tatsächlich, nach zehn Minuten sehen wir das Eingangstor über der Strasse das mit «Baler Aurora» beschriftet.
Jetzt kann es nicht mehr weit sein. Denn das Meer mit den hohen Wellen kommt nun auch in Sicht.
Durch das kleine Städtchen, einmal links und vier Huper später biegen wir in eine kleine Strasse mit vielen kleinen Häuschen ab.
Der Van kommt zum Stehen und wir werden herzlich von Dojanne, der Besitzerin, in Empfang genommen.
7 Stunden Busfahren sind vorbei und hier bleiben wir jetzt für zwei Monate, lernen Surfen und das philippinische Leben kennen.
Wir sind gespannt…